Theater, Kino, Fernsehen, Kabarett, Regie, ... Nadja Maleh tanzt auf vielen Festen. Die Tochter eines Syrers und einer Tirolerin gehört zu den vielseitigsten Künstlerinnen der Szene und ist in verschiedenen Disziplinen seit Jahren im ganzen deutschsprachigen Raum erfolgreich. In letzter Zeit widmet sich Maleh wieder verstärkt dem Solokabarett und bringt nun mit "Jackpot" das dritte Programm in knapp sechs Jahren auf die Bühne. Im Interview mit kabarett.at spricht Nadja Maleh über das Glück, die eigenen Gesetze der verschiedenen Bühnen, und sie verrät, dass sie demnächst auch als Sängerin aktiv werden möchte.
In deinem neuen Programm "Jackpot" geht es laut Ankündigung um die "Spielregeln für's Leben". Was kann man sich darunter vorstellen?
Das Leben ist ein Glücks-SPIEL – und ich verrate die 10 Spielregeln, die zum ganz persönlichen Jackpot führen. Dann heißt es nur mehr: "Ihr Einsatz bitte!“ Aber was ist man bereit, einzusetzen - zu zahlen? Denn eines ist klar: wer mit Bananen zahlt, muss mit Affen arbeiten.
Der Begriff "Glück" spielt eine wichtige Rolle im Programm. Geht es dabei um Glück haben (z.B. im Spiel) oder glücklich sein (im Sinne von Zufriedenheit)? Können die ZuseherInnen damit rechnen, Anregungen zu finden, wie sie selbst glücklicher werden?
Wir alle suchen das Glück, im Spiel, im Leben und im Glückskeks. Wir haben so viele Fragen und suchen Antworten: deshalb gibt es wohl Glücksratgeber wie Sand am Meer. Ich gebe einige Antworten, die aber möglicherweise nur noch mehr Fragen aufwerfen. Ich hoffe aber trotzdem, dass die ZuseherInnen am Ende doch auf jeden Fall noch ein bisserl glücklicher weggehen.
Du bist künstlerisch sehr vielseitig, bist unter anderem Schauspielerin, Kabarettistin und Regisseurin, auch für Kabarettprogramme. Bei deinen eigenen Programmen führst du aber nicht selbst Regie...
Ich finde, es tut jedem Bühnenprojekt gut, wenn jemand von Außen so neutral wie möglich zusieht. Und da sich die Zusammenarbeit mit meiner Regisseurin Marion Dimali bewährt hat,…bin ich Wiederholungstäterin. Wenn man in einer Rolle oder in einem Text mitten drinsteckt, kann ein Impuls von Außen nur bereichern.
Bei deinem Tourplan fällt auf, dass du viel auf kleineren Bühnen spielst, aber auch immer wieder in großen Häusern wie Orpheum oder Stadtsaal. Macht die Größe der Bühne und des Theaters für dich einen Unterschied?
Jede Bühne hat irgendwie ihre eigenen Gesetze, jeder Raum fühlt sich anders an! Natürlich hat man Lieblingsbühnen, aber oft gibt es Überraschungen auf suboptimalen Bühnen, wenn das Publikum dann trotz der miesen Umgebung fantastisch ist. Wenn man auf Tournee geht, lernt man Flexibilität. Die Hauptsache ist ein guter Kontakt zum Publikum, egal wo! Ach, ich hab schon auf Bühnen gespielt, die den Flair eines Kuhstalls hatten, aber der Abend war dann trotzdem wie eine gelungene Party.
Die Kabarettszene in Österreich ist nach wie vor männlich dominiert, du bist eine der wenigen erfolgreichen Kabarettistinnen. Warum, glaubst du, schaffen es im Verhältnis so wenige Frauen, in der Kleinkunst zu reussieren?
Um ehrlich zu sein hab ich keine Ahnung. Ich geb mein Bestes, aber das tun andere auch! Ich habe im Laufe der Zeit gelernt, dass Talent bei Weitem nicht genug ist, um bestehen zu können. Man braucht Disziplin, Durchhaltevermögen, ein unerschütterliches Selbstvertrauen und „Stehaufweibchen-Qualitäten“. Aber ich mach den Job halt so gern, dass ich da auf der Spur bleibe.
Kannst du uns noch sagen, was du, abgesehen von der Tour mit "Jackpot", künstlerisch in der näheren Zukunft vorhast?
Phu, step by step, jetzt erst mal „ Jackpot“ geglückt rausbringen, und dann… hab ich den Wunsch, weil ich so gern singe, mal ein musikalisches Projekt mit Live-Musikern zu machen! Mit eigenen Songs! „Jackpot“ weist schon ein wenig in diese Richtung, denn ich singe darin schon einige eigene Songs – aber ohne Live-Musiker. Singen und Spielen – is´ halt schon was Lässiges!
Vielen Dank für das Gespräch!
"Jackpot", das neue Programm von Nadja Maleh. Premiere am 24. Jänner 2013 im Wiener Stadtsaal. Alle weiteren termine und Infos finden Sie in unserem Kalender.