DIE SAMUEL PEPYS SHOW
Aus den Aufzeichnungen eines besessenen Tagebuchschreibers im
England des 17. Jahrhunderts
Mit Christoph Grissemann als Samuel Pepys & Manfred Engelmayr
als Pepys‘ Gattin und Musiker
Samuel Pepys [saemuel piːps] war der wohl manischste Tagebuchschreiber
der Geschichte.
Zehn Jahre (1660 – 1669) schrieb der Beamte des Londoner Flottenamtes
täglich stundenlang an seinem monströsen, geheimen Tagebuch, das am
Ende 4000 Seiten stark war. Er platzt vor Mitteilungssucht – alles, wirklich
alles wird verzeichnet: Das Nüsse Sammeln im Wald, die Prügelstrafe für
stetig wechselnde Dienstmädchen, ein Perückenkauf, Theaterbesuche,
Saufgelage, politische Geschehnisse und erotische Abenteuer unter‘m oder
auf dem Wirtshaustisch („Gott verzeih‘s...“). Verdauungsfragen werden
genauso ausführlich thematisiert wie die gepuderten Nasen der Mätressen
des Königs.
Pepys versuchte unter allen Umständen zu vermeiden, dass andere Personen
von seinen Notizen erfuhren oder gar seine Aufzeichnungen entschlüsselten -
schon gar nicht seine Frau –, und verfasste es daher in Geheimschrift. So
entstand ein Tagebuch von historischer Dimension, zutiefst komisch und
hochinteressant.
Christoph Grissemann gibt an diesem Abend Samuel Pepys.
Mit im Boot: Komponist und Musiker Manfred Engelmayr („Bulbul“), ein
Künstler, dem man nachsagt, selbst auf fünf Spaghetti (gekocht) noch
tadellos Harfe spielen zu können.
1.3.1662. Mit meiner Frau in „Romeo und Julia“. Das schlechteste Stück, das
ich je gesehen habe. Dazu schauderhaft gespielt. Habe beschlossen, nie
wieder in eine Premiere zu gehen, weil die Schauspieler dauernd ihren Text
vergessen.
„Samuel Pepys ist der KING der Gattung Tagebuch“ (Arno Schmidt)