2gewinnt: Der Blog, der zur Performance wurde

Die Wege auf die Bühne sind oft verschlungen: Im Fall des Satire-Duos 2gewinnt stand anfangs ein klassischer Blog, über den sie ihre Texte verbreiteten. Irgendwann kamen Podcasts und Videos dazu, und schließlich zog es die beiden Herren auf die Bühne. Im interview mit kabarett.at erklären sie launig, wie das kam.

 

Ihr kommt ursprünglich aus der Blogosphäre. Wie und warum hat es sich ergeben, dass ihr nun mit einem Bühnenprogramm unterwegs seid?
 

Wir leben beide ein Leben am Limit. Deshalb schrecken wir vor keiner neuen Herausforderung zurück. Das erste Programm „Faymann kauft sich eine Badehose“ ist eine Art Best-of unserer Blogtätigkeiten und insofern auch ein Test, ob wir für die Bühne überhaupt geeignet sind. Außerdem sind wir zwei viel zu schön, zu jung, zu erfolgreich und zu intelligent um uns im anonymen World Wide Web zu verstecken.


Zwei Begriffe stechen heraus, wenn man sich auf Eurer Homepage umsieht. Eure Tour nennt sich "Kleinstkünstler-Tour" und die Form eures Programms nennt ihr "Satirische Performance". Was unterscheidet eure Arbeit von der klassischen Kleinkunst bzw. vom Kabarett?


Wir von 2gewinnt sind davon überzeugt, noch keine Berechtigung zu besitzen, uns „Kleinkünstler“ oder „Kabarettisten“ zu nennen. Diesen Status muss man sich erst durch kreative Leistungen erarbeiten oder durch Freunderlwirtschaft erkaufen. Deswegen gibt es bei uns eine „satirische Performance“ von zwei „Kleinstkünstlern“ zu sehen.


Skizziert bitte kurz, was die ZuseherInnen von Eurem Programm erwarten können?


Bisher leben wir davon, dass die Leute noch überhaupt keine Erwartungen an uns haben. Hauptsächlich deshalb, weil sie uns nicht kennen. Wer also einer unserer Veranstaltungen beiwohnt, braucht vielleicht ein wenig Zeit, um sich an unseren Humor zu gewöhnen. Im Grunde versuchen wir mit unserem Programm inhaltlich einen Bogen zwischen politischem Kabarett und absurden Elementen zu spannen. Denn nichts ist für uns widerlicher als oberflächliche Comedy, die offensichtlich im Kabarett immer präsenter wird.
Wir hoffen bei jeder Vorstellung, dass die Leute nicht schon früher gehen, das wäre nämlich ziemlich schade. Nicht nur für uns, sondern vor allem für die ZuseherInnen, die skurrile Pointen und humoristische Subtilitäten verpassen würden.


Ihr habt eine eigene Partei gegründet. Was hat es mit dieser "2gewinnt-Partei" auf sich?


Die 2gewinnt-Partei „2gewinnt – Die Popu-Liste(n)“ ist eine mehr oder weniger ernst zu nehmende Drohung an die Politik in Österreich. Wenn das noch länger so weitergeht, fühlen wir uns gezwungen, aktiv ins politische Geschehen einzugreifen und die erste Satire-Partei Österreichs zu gründen. Wir fürchten uns aber schon sehr vor dem Herrn Stronach, der uns die Show zu stehlen scheint.

Wie sieht eure künstlerische Zukunft aus?


Wenn uns jemand vor 14 Monaten gesagt hätte, dass wir irgendwann auf der Bühne Kleinstkunst betreiben, dann wären wir womöglich lachend über diese Person hergefallen. Momentan schreiben wir am „traurigsten Kabarett aller Zeiten“, das am 14.Dezember 2012 Premiere feiern soll. Das Tolle ist, dass wir nicht vom Publikum abhängig sind. Wir haben Spaß auf der Bühne. Wenn anderen Menschen unsere alkoholgeschwängerte Bühnen-Performance auch gefällt, so freut uns das.

 

2 gewinnt sind zur Zeit mit ihrem ersten Programm "Faymann kauft sich eine Badehose" unterwegs. Alle Termine finden Sie hier: www.kabarett.at/kuenstler/96/2gewinnt/termine.html

 

Hier ein kleiner Vorgeschmack:

 

 

Interview vom 04.09.2012, 12:08 Uhr · rb
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