Prokopetz beschwert sich

Eine der Schlüsselfiguren nicht nur der Kabarettszene geht mit einem neuen Solo an den Start. In "Die Schöpfung - Eine Beschwerde" befasst sich Joesi Prokopetz unter anderem mit hässlichen Tieren wie dem Schlitzrüssler, mit der Bedrohlichkeit der Natur und unserer genetischen Verwandtschaft mit der Kartoffel. Heute findet im Orpheum die Premiere statt.

Joesi Prokopetz hat der österreichischen Kulturszene der letzten 40 Jahre seinen Stempel aufgedrückt wie kaum ein anderer. Seit den frühen 70er-Jahren künstlerisch aktiv, begann seine Laufbahn gleich mit einem Kracher. Als Texter der legendären Nummer "Da Hofa" verhalf er Wolfgang Ambros zum Durchbruch und gilt als einer der Erfinder des Austropop. Auch weitere Ambros-Texte, etwa "Es lebe der Zentralfriedhof", "Du bist wia die Wintersun" und "Die Blume aus dem Gemeindebau" stammen aus der Feder Prokopetz'.

Nicht minder kultig ist das urösterreichische Musical "Der Watzmann ruft", das bis heute höchst erfolgreich zur Aufführung kommt. Auch hier stammen die Texte von Joesi Prokopetz.

In den Achtzigerjahren erfolgte dann die Gründung der Popformation DÖF (gemeinsam mit Manfred Tauchen), die neben zahlreichen anderen Singleerfolgen in erster Linie für die legendäre Nummer "Codo - ich düse im Sauseschritt" bis heute bekannt ist. 1985 war Prokopetz solo als Musiker aktiv, mit "Sind Sie Single" gelang ihm ein Nummer 1-Hit.

Der Kleinkünstler Joesi Prokopetz war zu Beginn nahezu gleichbedeutend mit der von ihm geschaffenen Kunstfigur "Alfons Rädl": Im Rahmen einer Radiosendung erblickte Rädl 1988 das Licht der Welt. "Rädls höhnende Wochenschau" begeisterte jeden Sonntag die Hörer des ersten österreichischen Privatsenders "Radio CD". Also war es naheliegend, der Figur auch ein Bühnenleben einzuhauchen. 1000 Vorstellungen später - Alfons Rädl war längst Kult - dankte er 1996 ab und meldete sich künftig nur noch mit einem Jahresrückblick zu Silvester (bis 2004/05).

Prokopetz aber blieb der Kleinkunst treu, fortan als er selbst. 1997 war "Entschuldigen Sie die Verspätung" das erste Soloprogramm der Post-Rädl-Ära. Viele sollten folgen. Weiters spielte und spielt Prokopetz immer wieder Theater, hat mehrere satirische Bücher verfasst, war Mitglied im "Was gibt es Neues?"-Rateteam und bekam im August 2009 den Titel "Professor" verliehen, was ihn in eine Reihe mit Kabarett- und Schauspieltitanen wie Farkas, Hodina, Ott oder Muliar stellt.

Dass Prokopetz - mittlerweile über 60 - keiner ist, der sich auf dem Ruhm der Vergangenheit ausruht, will er ab sofort mit seinem neuen Solo "Die Schöpfung - Eine Beschwerde" unter Beweis stellen. Worum es geht, das erklärt er im folgenden Video selbst:

 

Joesi Prokopetz feiert mit "Die Schöpfung - Eine Beschwerde" heute, 11. März 2013, Premiere im Wiener Orpheum. Alle weiteren Termine und Infos zum Programm finden Sie in unserem Kalender.

Artikel vom 11.03.2013, 17:28 Uhr · rb
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